Ferdinand Künzl

Bäckergehilfe. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1897    † 1943

 

Lebenslauf

Ferdinand Künzl wurde am 22.3.1897 in Feldberg (damals Bezirk Mistelbach) geboren. Er arbeitete als Bäckergehilfe. 1920 trat er der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich und der freien Gewerkschaft, 1930 dem republikanischen Schutzbund bei.

Beteiligung an Verbreitung illegaler Flugschriften

Ferdinand Künzl war in Wien-Ottakring an der Sammlung von Unterstützungsgeldern und der Verbreitung von illegalen Flugschriften im Rahmen der KPÖ tätig.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 27. 1. 1941 wurde Ferdinand Künzl verhaftet und am 12. 11. 1942 gemeinsam mit Gustav Kiesel (hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 15.2.1943 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus der Anklageschrift vom 29. 6. 1942

„Der Angeschuldigte Künzl hat vom Frühjahr 1939 bis zu seiner Festnahme am 27. Jänner 1941 der KPÖ angehört, Beiträge gezahlt und für sie geworben. (…) Ferner hat er für den Angeschuldigten Kiesel und später für den Bezirksleiter Tuma zahlreiche Zusammenkünfte mit anderen Kommunisten vermittelt oder die Genannten sonst in ihrer Tätigkeit unterstützt. Schließlich hat er sich auch an der Herstellung und Verbreitung kommunistischer Flugschriften beteiligt.“

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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